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ForschungsDienst Fahrrad


FDF 335 - 09.05.99

Sonja Forward: Behavioral factors affecting model choice (Verhaltensfaktoren, welche die Verkehrsmittelwahl beeinflussen)

Was außer Gewohnheit beeinflusst die Verkehrsmittelwahl?

Wichtigstes Ergebnis

Nur wer die Vorteile des Radfahrens erfährt, ist von ihnen überzeugt. Wer nicht mit dem Rad fährt, sieht vor allem die negativen Seiten.

Zum Inhalt

Verkehrsteilnehmer in Amsterdam, Barcelona und Kopenhagen wurden befragt über ihre Einstellungen, soziale Normen, wahrgenommene Kontrolle über die Verkehrsmittelwahl und Gewohnheiten sowie die Absicht, für eine Strecke von 2,5 km zu Fuß zu gehen, mit dem Rad zu fahren oder mit dem Auto zu fahren.

Das Auto wurde in den drei Städten etwa gleich häufig genutzt, das Rad für 51% der Wege in Kopenhagen, 34% in Amsterdam und gar nicht in Barcelona.

Beim Radfahren unterschieden sich die Einstellungen derer, die ein Verkehrsmittel nutzten und derer, die es nicht nutzen, am stärksten: Radfahrer bezeichneten Radfahren als bequem, entspannend, es gibt ihnen eine Art Freiheit, während die anderen meinten, Radfahren benötige mehr Zeit und das Rad könnte gestohlen werden.

Radfahrer gaben an, dass sie das Rad wahrscheinlich auch nutzen würden, wenn sie in Eile seien, der Verkehr sehr dicht sei oder sie nachts unterwegs seien. Das einzige, was die Wahrscheinlichkeit, das Rad zu nutzen, deutlich verringere, sei das Bedürfnis, viel zu transportieren.

Aus dem Einflußfaktor "Gewohnheit der Personen" lässt sich besser als mit den anderen Informationen vorhersagen, welche Absicht sie äußern, was die Verkehsmittelwahl betrifft. Wer also möchte, dass weniger Autos genutzt werden, sollte dafür sorgen, dass die Menschen kein eigenes Auto kaufen müssen, etwa indem das Mieten von Autos erleichtert wird, oder durch Lieferservice für Waren nach Hause.

Die Nutzung des Rades verändert die Zeitwahrnehmung: Wer das Rad nutzt, hält diese Fortbewegungsart für schnell. Wer das Rad nie nutzt, hat die größten Bedenken gegen das Radfahren. Deshalb ist es nötig, Personen die Möglichkeit zur Fahrradnutzung zu geben, etwa durch städtische Leihräder.

Quelle

Sonja Forward: Behavioral factors affecting model choice: Behavioral factors affecting model choice, Linköping, Schweden, 1998. Swedish National Road and Transport Institute

Bezug

Swedish National Road and Transport Institute, Olaus Magnus väg 37, 58195 Linköping, Schweden. sonja.forward@vti.se, kostenlos


Der Forschungsdienst Fahrrad des ADFC berichtete bis 1999 14-tägig über Verkehrswissenschaft und Fahrradpolitik. Vielen Dank an die Herausgeber Tilman Bracher und Mattias Doffing und an Elmar Steinbach, der die FDFs ins Internet gebracht hat.

Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com


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