ADFC FDF-Archiv

ForschungsDienst Fahrrad


FDF 332 - 09.05.99

Ingunn Stangeby: Attitudes Towards Walking and Cycling instead of Using a Car (Einstellungen zum Zu-Fuß-Gehen und Radfahren anstelle der Autonutzung)

Warum auf Kurzstrecken das Auto (nicht) genutzt wird.

Wichtigstes Ergebnis

Wer Autofahrer auf das Rad oder die Füße bringen will, muss nicht nur Maßnahmen ergreifen, um diese Fortbewegungsmittel attraktiver zu machen, sondern auch Maßnahmen, um den Autoverkehr zu verringern.

Zum Inhalt

"Walker" sind Personen, die bestimmte Entfernungen mindestens dreimal pro Woche zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen. Je 25 Autofahrer und Walker wurden in Finnland, Österreich, Italien und Spanien interviewt. In Norwegen wurden 392 Erwachsene befragt, die einen Führerschein hatten, über ein Auto verfügten und bis zu 5 km zur Schule oder Arbeit zurücklegen mussten.

Die meisten Personen gaben an, daß sie das Zufußgehen und Radfahren mögen würden. Es sei gut für die Gesundheit. Umweltaspekte wurden beim Zufußgehen häufiger als beim Radfahren genannt. Radfahren wurde dagegen mit Spaß verbunden, ermögliche körperliche Ertüchtigung und sei bequem.

Als Nachteil des Zufußgehens und Radfahrens wurde am häufigsten genannt, dass sie zuviel Zeit brauchen würden. Beim Zufußgehen könne man keine schweren Gegenstände transportieren. Bergige Orte und schlechtes Wetter wurden als Hindernisse für das Radfahren genannt. Daneben wurden Hindernisse angegeben, die auftreten, wenn Radfahrer den Raum mit Autofahrern teilen müssen: Rücksichtslose Autofahrer, hohe Geschwindigkeit des Kfz-Verkehrs, Lärm und Luftverschmutzung durch Autos und ein Gefühl der Unsicherheit. Infrasturkturelle Hindernisse sind ein fehlendes Radverkehrsnetz, unsichere Kreuzungen, geparkte Autos auf dem Gehweg, hohe Kantsteine.

Beide Studien zeigten, daß die Bedingungen verbessert werden müssen, wenn mehr Personen Autofahrten durch Wege zu Fuß und mit dem Rad ersetzen sollen. Die wichtigsten infrastrukturelle Maßnahmen sind: Mehr Fußwege und mehr Wege für Radfahrer, breitere Gehwege, bessere Fußgängerunterführungen und -kreuzungen, ebenere Straßenoberflächen. Die wichtigsten politischen Maßnahmen sind: Radfahren auf Gehwegen verbieten, autofreie Innenstädte, Vorrang für Walker an Kreuzungen, verschiedene Maßnahmen, um den Autoverkehr zu verringern (teurerer Kraftstoff, Parkgebühren, Einschränkungen für das Autofahren). Weitere Maßnahmen sind Möglichkeiten zum Duschen bei der Arbeit und diebstahlsichere Fahrradeinstellmöglichkeiten.

Quelle

Ingunn Stangeby (1997). Attitudes Towards Walking and Cycling instead of Using a Car. TOI report 370/1997.

Bezug:Institute of Transport Economics, the library, PO Box 6110 Etterstad, N-0602 Oslo, Norwegen. Tel. +47 22 57 38 00; Fax +47 22 57 02 90. Preis: NOK 100,-.


Der Forschungsdienst Fahrrad des ADFC berichtete bis 1999 14-tägig über Verkehrswissenschaft und Fahrradpolitik. Vielen Dank an die Herausgeber Tilman Bracher und Mattias Doffing und an Elmar Steinbach, der die FDFs ins Internet gebracht hat.

Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com


Webtechnik: Heiner.Schorn@informatik.umu.se   FDF-HomePage http://www-2.informatik.umu.se/adfc/fdf/