Antje Flade, Maria Limbourg: Das Hineinwachsen in die motorisierte
Gesellschaft
Wie Kinder zu Autofahrern werden
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Wichtigstes Ergebnis |
Kinder in Städten mit unterschiedlichem Verkehrsklima entwickeln sehr verschiedene Vorstellungen über ihr künftiges Verkehrsverhalten. Kinder und Jugendliche, die in autoorientierten Städten wohnen, stellen sich überproportional häufig vor, sie würden als Erwachsene eines Tages viel Auto fahren. Die Autoorientiertheit stärkt sich im Laufe der Zeit noch, die Pro-Auto-Orientierung entwickelt sich ab einem Alter von 12 Jahren.
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Zum Inhalt |
Die Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Straßennetzes für den Autoverkehr gehört vielerorts zu den wichtigsten Zielen der Verkehrsplanung. Der Kfz-Verkehr soll möglichst schnell und flüssig durch das Straßennetz geführt werden. Doch nicht nur für den fließenden sondern auch für den ruhenden Verkehr ist immer mehr Platz erforderlich geworden. Betroffene von diesem Verdrängungsprozeß sind vor allem die Gruppen, die nicht über ein eigenes Auto verfügen. Kinder und Jugendliche machen daher lange Jahre hindurch die Erfahrung, daß sie zur Gruppe der Nicht-Privilegierten gehören, wenn sie zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind. Je negativer ihre Lernerfahrungen sind, um so wahrscheinlicher ist es, daß die Kinder und Jugendlichen so schnell wie möglich diese wenig angenehme Position gegen eine bessere tauschen möchten, indem sie sich frühestmöglich motorisieren. Für die Untersuchung wurden ältere Kinder und Jugendliche in verschiedenen Lebensumwelten (aus zwei autoorientierten, einer fahrradfreundlichen, einer ÖPNV-freundlichen und zwei insoweit indifferenten Städten: Oberhausen und Bottrop, Münster, Hamburg, Bielefeld und Darmstadt) zu ihrer Mobilität, ihren Einstellungen zu verschiedenen Verkehrsmitteln und ihren Erwartungen ihrer künftigen Mobilität befragt. Es bestätigte sich der Zusammenhang zwischen Erleben und Erstreben. Die Autorinnen formulieren daher Empfehlungen für die Bereiche Vekehrspolitik und Verkehrsplanung, Erziehung, Verkehrsüberwachung und Veränderung des Verkehrsklimas.
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Untersuchung |
Antje Flade, Maria Limbourg: Das Hineinwachsen in die motorisierte Gesellschaft,127 Seiten, Darmstadt/Essen Juni 1997, ISBN: 3-932074-07-6
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Anschrift |
Institut Wohnen und Umwelt, Annastraße 15, 64285 Darmstadt, Tel.: 06151/2904-0, Fax: 06151/2904-97, e-mail: iwu-darmstadt @ t-online.de |
Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com
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