TILMAN BRACHER; BORIS KRUEGER; JöRG THIEMANN-LINDEN:
FREIZEITVERKEHR MIT SPNV UND FAHRRAD
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Ein
fahrradtouristisches Kernnetz für den Regionalen Bahnverkehr!
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Wichtigstes Ergebnis | Die
Förderung von kombinierten Fahrten mit Schienenpersonennahverkehr (SPNV)
und Fahrrad in der Freizeit ist eine Gemeinschaftsaufgabe von
Tourismusanbietern, Verkehrsunternehmen, Gebietskörperschaften und
örtlichen Bürgerorganisationen. Für den SPNV wird ein
fahrradtouristisches Kernnetz empfohlen, das die in die Ausflugsgebiete
führenden Strecken bzw. Linien umfaßt und mit Fahrzeugen bedient
wird, die eine hohe Mitnahmekapazität aufweisen.
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Zum
Inhalt
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In
S-Bahnen und Regionalzügen wurden 1996 im Berliner Umland nach einem im
Auftrag des Bundesverkehrsministeriums erstellten Forschungsbericht mehr
Fahrräder mitgenommen als in allen bekannten Vergleichsregionen.
Günstige Rahmenbedingungen der Untersuchungsregion sind der integrierte
Tarif für Dauerkunden (Umweltzeitkarte mit Fahrradmitnahme und
Geltungsbereich für das Gesamtnetz Berlins und im Umland), der Verzicht
auf "Sperrzeiten" im Berufsverkehr, die hohe Mitnahmekapazität der
vorhandenen Fahrzeuge, und ein fahrradfreundliches Klima bei Anbietern und
Kunden des SPNV.
Im Durchschnitt werden werktags im Berufs- und Ausbidlungsverkehr mehr Fahrräder in der S-Bahn mitgenommen als am Wochenende. Die höchsten Tageswerte werden an schönen Ausflugssonntagen im Sommer erreicht (Sonntagnachmittag). Im Winterquartal werden täglich nur ca. ein Viertel soviel Fahrräder mitgenommen als im Sommerquartal.
Insgesamt nehmen in Berlin und im Umland jährlich 11,5 Mio. Fahrgäste ein Fahrrad in der S-Bahn mit (32.000/Tag), und 0,5 Mio. Fahrgäste in RE-/RB-Zügen (1.400/Tag). Das ist jeder 26. SPNV-Fahrgast. Allerdings spielen Regionalexpress und Regionalbahnlinien im Vergleich zur S-Bahn aufgrund der Siedlungsstruktur und der erst vor sechs Jahren beendeten Teilung der Stadt nur eine untergeordnete Rolle.
Immerhin 90% der befragten Personen, die ihr Fahrrad im SPNV an einem Werktag mitgenommen hatten, hatten keinen Pkw im Haushalt; am Wochenende war dieser Anteil geringer. Fahrradausflüge beginnen und enden häufig an unterschiedlichen SPNV-Bahnhöfen; die durchschnittliche Länge von Radtouren beträgt 21 km.
Szenarienrechnungen lassen bis zum Jahr 2010 bei einer fahrradfreundlichen Entwicklung der Infrastruktur und des Fahrradklimas in der Region Berlin und des SPNV-Angebots eine Verdreifachung der Nachfrage nach Fahrradmitnahme erwarten.
Für bestimmte Teile des Radverkehrs sind verbesserte Möglichkeiten zum Fahrradparken und bessere, für Langstrecken geeignete, Fahrradrouten Alternativen zur Fahrradmitnahme, die ausgebaut werden sollten, um den Nachfragezuwachs im SPNV zu begrenzen. An den Abfahrts- und Zielbahnhöfen sollten bewachte oder abschließbare und überdachte Abstellanlagen eingerichtet werden, am Zielort ggf. auch Leih- oder Mietfahrräder, z.B. angeboten durch den Arbeitgeber.
Für den Ausflugsverkehr wird ein fahrradtouristisches Kernnetz vorgeschlagen, das die in die Ausflugsgebiete führenden Strecken bzw. Linien umfaßt und mit Fahrzeugen bedient wird, die eine hohe Mitnahmekapazität aufweisen. Mehrzweckabteile bieten bei den punktuellen Nachfragespitzen der Fahrradmitnahme hohe Mitnahmekapazitäten, die zu anderen Zeiten flexibel von anderen Kundengruppen genutzt werden können und deshalb im Gegensatz zu Gepäckwagen keinen Leerraum darstellen. Das beste zur Fahrradmitnahme geeignete Fahrzeug im gegenwärtigen Wagenpark ist ein modernisierter Doppelstockniederflurwagen mit zwei Mehrzweckabteilen.
Im Tarifsystem wird für die Dauerkunden des SPNV ein
großflächig und auch für die Fahrradmitnahme geltendes
Zeitkartenangebot empfohlen (Jahresnetzkarte), während für
Gelegenheitsnutzer eine Fahrradtageskarte vorgeschlagen wird sowie ein
entsprechendes Ausflugsticket für eine oder mehrere Personen
(Gruppenkarte), das ggf. mit vorhandenen Tarifangeboten (z.B. BahnCard)
kombinierbar ist..
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Untersuchung
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"Freizeitverkehr
mit SPNV und Fahrrad" von Tilman Bracher; Boris von Krueger; Jörg
Thiemann-Linden, IVU - Gesellschaft für Informatik, Verkehrs- und
Umweltplanung mbH, Forschungsvorhaben FE 70476/95 des Bundesministerium
für Verkehr, Berlin 1996. Schlußbericht und Leitfaden. Als
Manuskript beim Bundesminister für Verkehr.
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Anschrift
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IVU - Gesellschaft für Informatik,
Verkehrs- und Umweltplanung mbH, Bundesallee 88, D-12161 Berlin,
Tel +49 30 85906-0.
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Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com
Webtechnik: Heiner.Schorn@informatik.umu.se | FDF-HomePage http://www-2.informatik.umu.se/adfc/fdf/ |