E. Poulsen, D. Mozer: Öffentliche Fahrräder in allen
Regenbogenfarben
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Kopenhagen
legt nach
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Wichtigstes
Ergebnis
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Projekte
zur Einführung von öffentlichen Fahrrädern gibt es an vielen
Orten. Wir stellen hier zwei vor. Es ist wichtig, eine kritische Anzahl von
Fahrrädern zu haben, sonst droht das Projekt durch Schwund zu versanden.
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Zum
Inhalt
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Im
Frühjahr 1995 wurden 1000 öffentliche Fahrräder in der
Innenstadt von Kopenhagen aufgestellt. Neun Monate später waren die
speziellen Fahrradständer häufig leer oder man konnte einige defekte
Fahrräder dort finden. Statt aufzugeben hat man in diesem Jahr die Anzahl
der Fahrräder verdoppelt. In der Kopenhagener Innenstadt kann man gegen
ein Pfand von 20 DKr ein weißes Fahrrad aus speziellen Ständern
entnehmen, und es solange man möchte in der Innenstadt benutzen. Stellt
man es in einem der speziellen Ständer ab, so erhält man die
Pfandgebühr zurück. Ansonsten darf jeder, der ein "weißes"
Fahrrad abseits von einem offiziellen Ständer abgestellt antrifft, dieses
zurückbringen und das Pfand kassieren. Die Einnahmen aus der Werbung auf
den Fahrrädern wird zum Unterhalt und der Anschaffung neuer Fahrräder
verwendet. Es gibt eine Gruppe, welche defekte Fahrräder, und solche,
welche aus der Innenstadt entfernt wurden, einsammelt. Eine andere weniger
mobile Gruppe aus Gefängnisinsassen wartet die Fahrräder. Die
Fahrräder haben ein einzigartiges Design, so daß keine ihrer Teile
an normale Fahrräder passen. Die Organisatoren diese Projektes hofften, daß es sich durch Werbeeinnahmen und Sponsoren selbst finanzieren würde. Ein Jahr später war klar, daß dies nicht der Fall ist. Jetzt hat man die Kosten externalisiert, und das Projekt wird von der Stadtverwaltung von Kopenhagen betrieben. Eine wesentliche Verbesserung ist, daß die Polizei versprochen hat, Personen, die die Fahrräder aus der Innenstadt entfernen, zu verfolgen. Die Strafe liegt bei 170 DKr. Im Vorjahr haben viele Leute die Fahrräder mit nach Hause genommen. Die Grundidee ist immer noch ein Fahrrad für jene Strecken zur Verfügung zu stellen, die zu lang zum zu Fuß gehen, und zu kurz zum Bus- und Bahnfahren sind. In Portland (USA) hat eine Gruppe, welche sich mit der Verbesserung der Lebensqualität beschäftigt, ein Programm für öffentliche Fahrräder gestartet. Im September 1995 fing man mit zehn einfachen, defekten Fahrrädern an, die von einer Ausbildungswerkstatt repariert wurden. Um die Fahrräder identifizierbar zu gestalten, wurde gelbe Farbe gewählt. Da man kein Geld hatte, mußte man Leute bitten, Geld und Zeit zur Verfügung zu stellen. Einige lokale Geschäfte boten Zusammenarbeit an. Mit den ersten zehn gelb-lackierten und reparierten Fahrrädern veranstaltete man eine Pressekonferenz. Sie wurde ein voller Erfolg: Das Fernsehen und die Zeitung kamen und brachten große Beiträge und veröffentlichten eine Telefonnummer für diejenigen, die weitere Fahrräder spenden wollten.
Das Projekt wuchs und Freiwillige meldeten sich. Schon bald waren 50 weitere
Räder auf der Straße. Die Stadtverwaltung begann, das Potential des
Projektes zu erkennen und bot Hilfe an. Die Hilfe war eine Lagerhalle für
einen leeren, warmen und trockenen Raum. Zur Zeit sind weitere 150 Räder
draußen. Yellow Bikes schätzen, daß etwa 1000 Fahrräder
nötig sind, um die kritische Menge zu erreichen. Jetzt müssen sie
lernen, eine solche Menge von Fahrrädern zu verwalten und zu unterhalten.
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Artikel
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Ernst
Poulsen, David Mozer: Rainbow of Free Bikes; in: IBF News 2/1996 Adresse: IBF News, International Bicycle Fund, 4887 Columbia Drive South., Seattle, WA 98108-1919 USA. Tel & Fax: 1-206-628-9314, Email: intlbike@scn.org, Website: http://www.halcon.com/fkroger/bike/homepage.html |
Kontakt
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Kopenhagen:
Dansk Cyclist Forbund, Roemersgade 7, DK-1362 Copenhagen K, Dänemark, Email: dcf@inet.uni-c.dk, Website: http://webhotel.uni-c.dk/dcf/agency.htm
Portland: Portland Yellow Bike Prog, PO Box 42616, Portland, OR 97242. |
Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com
Webtechnik: Heiner.Schorn@informatik.umu.se | FDF-HomePage http://www-2.informatik.umu.se/adfc/fdf/ |