ADFC FDF-Archiv

ForschungsDienst Fahrrad


FDF 269 - 17.5.1996

Jürgen Göttsche: Hinweise zum Fahrradparken

Thema "Fahrradparken" ist aktueller denn je


Wichtigstes Ergebnis
Der Artikel gibt eine Einführung in das Thema "Fahrradparken", das aufgrund der zunehmenden (auch wirtschaftlichen) Bedeutung des Fahrrades aktueller denn je ist. Die Notwendigkeit für geeignete - zahlenmäßig ausreichende und dem Verwendungszweck entsprechende - Fahrradabstellanlagen wird verdeutlicht, und die Einsatzzwecke und Aufstellparameter verschiedener Abstellanlagen-Grundtypen (vom einfachen Anlehnbügel bis zum vollautomatischen Fahrradparkregal) werden erläutert.

Zum Inhalt
Das Fahrrad ist zum bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden: beim Einkauf, im Tourismus, bei der Gesundheitsvorsorge, bei der Umweltentlastung und der Belebung der Bauindustrie durch Investitionen in die Radverkehrsinfrastruktur tritt die wirtschaftliche Bedeutung noch deutlicher zutage, als bei Fahrradproduktion, -handel und -zubehör. Die steigende Fahrradnutzung macht das Thema "Fahrradparken" wieder aktuell.

Schon 1963 formulierten die "Vorläufigen Richtlinien für Radverkehrsanlagen" der Forschungsgesellschaft für das Straßenwesen (heute: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, FGSV) die Anforderungen an Fahrradparkeinrichtungen: Zielnähe, leichte Zugänglichkeit, Bequemlichkeit, sicherer Halt, Vermeidung von Beschädigungen am Rad, die Aufstellung ohne Behinderung der Fußgänger sowie die Notwendigkeit zur Anpassung der Stellplatzzahl an die Nachfrage waren die wichtigsten - immer noch aktuellen - Punkte. Die "Hinweise zum Fahrradparken" der FGSV aus dem Jahr 1995 greifen diese Punkte ausführlich auf und fordern "bedarfsgerechten Parkraum für die Fahrräder [...]. Bedarfsgerecht bedeutet: zahlenmäßig ausreichend, zielorientiert plaziert und benutzerfreundlich gestaltet."

Nur in Ausnahmefällen ist die Zahl der vorzuhaltenden Fahrradstellplätze (anders als bei Kfz-Stellplätzen) vorgeschrieben. So können die Empfehlungen der FGSV Anhaltswerte liefern für bedarfsgerechte Stellplatzzahlen (Bilder 1 u. 2). Neben der benötigten Zahl der Stellplätze ist v.a. auch die Parkdauer zu berücksichtigen bei der Wahl des Abstellanlagentyps und der Anordnung der Stellplätze.

Wo Fahrräder kurzzeitig geparkt werden (z.B. in Geschäftsnähe), sollten größere seitliche Abstände zwischen den Stellplätzen gewählt werden, als in Langzeitparkanlagen (z.B. an Wohngebäuden, Arbeitsstätten ohne Publikumsverkehr). Je nach Einsatzzweck, verfügbarer Fläche, den Wartungsmöglichkeiten und den ästhetischen Anforderungen können einfache, aber auch überdachte Abstellanlagen, Fahrradboxen (für Langzeitparker an Haltestellen; Bild 6), Fahrradkleingaragen (abgeschlossener Raum für mehrere Fahrräder; Bild 7), aber auch große Fahrradparkbauten (für große Fahrräderzahlen z.B. an Bahnhöfen) errichtet werden, wobei teilautomatische und vollautomatische Syteme zwar teuer sind, aber den Flächen- und Raumbedarf pro Fahrradstellfläche drastisch vermindern helfen (Bilder 8 - 10).

Artikel
Jürgen Göttsche: Hinweise zum Fahrradparken. in Straßenverkehrstechnik 2/96, S. 61 - 66

Anschrift
Dr.-Ing. Jürgen Göttsche, Stadt Marl, Planungsamt, 45765 Marl


Autor(en) dieser Ausgabe: Gerrit Schoone.
Der Forschungsdienst Fahrrad des ADFC berichtete bis 1999 14-tägig über Verkehrswissenschaft und Fahrradpolitik. Vielen Dank an die Herausgeber Tilman Bracher und Mattias Doffing und an Elmar Steinbach, der die FDFs ins Internet gebracht hat.

Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com


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