Grundlage des Bausteins der Initiativen ist ein Radverkehrsnetz, das aus Durchgangsrouten (schnell und komfortabel, Maschenweite 400-600m), Verbindungs- und Zubringerrouten (Maschenweite 200-300m) und dem Nachbarschaftsnetz (das gesamte übrige Straßen- u. Wegenetz der Stadt, Maschenweite 100-150m) besteht. Das Netz sollte umfassend (d.h. alle Ziele und Quellen verbindend), zusammenhängend, attraktiv, direkt, komfortabel und sicher sein. Die Initiativen gehen bei ihrer Netzplanung nicht vom bestehenden Radwegenetz aus, sondern von der idealen Zielvorstellung unter Einbeziehung vorhandener Netzstücke. Diese weisen zur Zeit jedoch zahlreiche Mängel auf, die u.a. in der ADFC-Mängeldatenbank erfaßt sind. Die wesentlichen Mängel betreffen die Verkehrssicherheit (z.B. verwinkelte Radwegführung, fehlende Sichtbeziehungen zum Kfz-Verkehr), den Ausbaustandard (z.B. mangelhafter Belag, zu kleine Aufstellflächen, zu schmale Radwege), die Beschilderung (für das "Alltagsnetz" nicht existent), die Nachttauglichkeit (unbeleuchtete oder unbelebte Gebiete), den Netzzusammenhang (fehlende Routen besonders innerhalb des City-Rings) und die noch zu starke Orientierung an den Hauptstraßen des Kfz-Verkehrs. Das von den Initiativen vorgeschlagene Netz ist spinnennetzartig angelegt mit radial von der Innenstadt ausgehenden Strecken (numeriert von 1 bis 99) sowie tangentialen Strecken (Ringe), die mit Großbuchstaben gekennzeichnet werden. Für das Netz wird eine umfassende Wegweisung gefordert, damit der volle Nutzen des Netzes ausgeschöpft werden kann. Für jede Quelle-Ziel-Beziehung soll es mindestens eine nachttaugliche Route geben, alternativ die Fahrradmitnahme durch den ÖPNV oder die Einrichtung von Frauennachttaxis gefördert werden.
Die erforderlichen Maßnahmen - auf der Grundlage der "Empfehlungen für die Anlage von Radverkehrsanlagen" (ERA) und der "Empfehlungen für die Anlage von Hauptverkehrsstraßen" (EAHV) - sind nach Ansicht der Verkehrsinitiativen: Die Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs vorrangig vor der Leichtigkeit des Kfz-Verkehrs, eine flächenhafte Verkehrsberuhigung (Rückbau, Geschwindigkeitsbegrenzungen), die Anlage von Radverkehrsanlagen nicht auf Kosten der Gehwege, die vorrangige Führung des Radverkehrs im Fahrbahnbereich (evtl. auf Radfahr- oder Angebotsstreifen), eine stark verbesserte Führung des Radverkehrs in Knotenpunktbereichen (im Blickfeld des Kfz-Verkehrs, mit deutlichen Markierungen, verbesserten Absenkungen und unter Aufhebung der freien Rechtsabbiegerspuren). Unterschiedlichen Ansprüchen der Nutzer an die Radverkehrsinfrastruktur sollte die Stadt Hannover gerecht werden und die Radverkehrsanlagen einschließlich der Abstellanlagen ausreichend dimensionieren.
Mit 20 Millionen DM jährlich (= 2,6% der Jahresraten für den ÖPNV) könnten die vorgeschlagenen Maßnahmen realisiert werden, wovon ca. 5 Mio. DM für die Bestandserhaltung, 7 Mio. DM für den routenbezogenen Ausbau, 5 Mio. DM für die Beseitigung von Unfallschwerpunkten und 3 Mio. DM für andere Maßnahmen (z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Fahrradparkhaus, etc.) investiert werden müssten.
Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com
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