Jedes Szenario beinhaltet 13 Elemente, z. Bsp.: Förderung von Fußgänger- und Fahrradverkehr, öffentliches wie privates Parkraum-Management, Steuerung des MIV. Es wird angenommen, daß die verkehrlichen Wirkungen einzelner Szenario-Elemente nicht unabhängig voneinander sind. Eine Vernetzungsmatrix der Elemente macht vier Vernetzungsmöglichkeiten (gegenseitige Ergänzung [push-and-pull], Konkurrenz, flankierende und neutrale Wirkung) deutlich. Damit gilt es notwendigerweise folgendes zu beachten: "Werden in der folgenden politischen Diskussion einzelne Szenarienelemente in Richtung oder Intensität geändert, so erfordert dies eine neue Abschätzung der verkehrlichen Wirkungen eines neuen Szenarios" (36f). Bezogen auf den Radverkehr wird angenommen, daß die Förderung des Fahrradverkehrs schwach mit Parkraum-Management und Restriktionen im MIV vernetzt ist. Die gemeinsame Autonutzung (Fahrgemeinschaften, Car-Sharing) wird im Verhältnis zum Radverkehr als neutral angesehen. Fahrrad und ÖPNV können im Nahbereich in Konkurrenz zueinander treten. Dabei sind jahreszeitliche Austauschbeziehungen zu berücksichtigen. Ab Entfernungen von ca. 8 km wird eine gegenseitige Ergänzung (Bike-and-Ride, Fahrradmitnahme) angenommen.
Vor dem Hintergrund des jeweiligen Minderungsszenarios ergeben sich sechs Abschätzungsschritte (s. Abb.). Die Minderungsansätze beziehen sich auf die im Trendszenario zu erwartenden Verkehrsmengen. Für die Fahrradforschung sind die Ausführungen zum Abschätzungsschritt 1 (Verlagerungen vom Auto zum Fahrrad) interessant: "Verlagerungen vom Auto zum Fahrrad (unter Berücksichtigung der ÖPNV-Wirkungen) werden in größerem Umfang für möglich gehalten, da der Fahrradanteil an allen werktäglichen Wegen in München insgesamt im Städtevergleich - Amsterdam 23%, Kopenhagen 30% im Berufsverkehr bei gutem Wetter, 20% bei Regen, 15..20% im Winter, 10% bei Frost und Schnee - mit 11% gering ist, und da innerhalb von München je nach Qualität des Angebotes und der Wegelänge die Anteile des Fahrrades mit 9% bis 24% recht unterschiedlich sind" (38) [was will uns der Autor damit sagen?]
Bezogen auf das Trendszenario werden im Minderungsszenario I 13% weniger Kfz-Fahrten im Stadtgebiet auftreten, im Szenario II sind es 32% weniger. Die Maßnahmen innerhalb der Szenarien verursachen Kosten in unterschiedlicher Höhe, die jedoch nur grob abgeschätzt werden können. Im Sinne des Prinzips "Verkehr finanziert Verkehr" führen verschiedene Maßnahmen (Parkraum-Management, Road-Pricing) auch zu Einnahmen, die als Finanzierungsgrundlage für den ÖPNV und die Radverkehrsinfrastruktur verwandt werden können.
Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com
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