ADFC FDF-Archiv

ForschungsDienst Fahrrad


FDF 240 - 01.04.1995

MINISTERIUM FÜR STADTENTWICKLUNG UND VERKEHR (Hg.):

RADVERKEHRSKONZEPTION FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN

Umfassende Landesförderung in Nordrhein-Westfalen

Wichtigstes Ergebnis: Das Land Nordrhein-Westfalen fördert den Radverkehr, um die negativen Auswirkungen des Autoverkehrs reduzieren. Die Förderung umfaßt den Bau von Radwegen an Landes- und Bundesstraßen, Finanzzuwendungen an die Gemeinden durch ein "Sonderprogramm", Mittel der Städtebauförderung und Bundesmittel. Außerdem werden in 16 ausgewählten Städten Modellvorhaben zur Radverkehrsförderung unterstützt.

Zum Inhalt: Der Fahrradbestand in Nordrhein-Westfalen hat zwischen 1973 und 1988 um 70% zugenommen. Mittlerweile gibt es 1,4 Fahrräder/Haushalt. 1989 wurden 12,5% aller Wege - also jeder achte - mit dem Fahrrad zurückgelegt. Von 1980 bis 1990 hat der Fahrradverkehr auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in NRW zusammen um 66% zugenommen. Alleine auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen wurden 1990 804 Millionen Kilometer geradelt.

Ziel der nordrhein-westfälischen Verkehrspolitik ist es, durch die Steigerung des Radverkehrsanteils von 12% auf zunächst 20% dazu beizutragen, die negativen Auswirkungen des Autoverkehrs auf die Urbanität und die Umweltqualität in den Städten zu reduzieren.

Seit 1988 wird in einem Modellvorhaben "Fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in NRW" in ausgewählten Städten und Gemeinden versucht, durch eine konzentrierte Förderung des Fahrradverkehrs mit Infrastrukturmaßnahmen und öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen möglichst fahrradfreundliche Bedingungen zu schaffen. Eine Auswahlkommission mit Fachleuten aus Behörden und Organisationen, darunter auch dem ADFC, hat zunächst 13, mittlerweile 16 erfolgversprechende Städte und Gemeinden aufgrund von Leitanträgen und Besichtigungen ausgewählt. Die "Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte" umfaßt Städte unterschiedlicher Größe und Ausgangslage, z.B. Troisdorf, Lünen, Münster, Köln und Essen.

Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für den Radverkehr in NRW umfassen Mittel nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, Bundesfernstraßengesetz, Mittel der Stadterneuerung, Radwege aus Mitteln der Bundes- und Landesstraßen und ein nordrhein-westfälisches "Sonderprogramm zur Verbesserung des kommunalen Radwegebaus".

Mit dem seit 1978 aufgelegten Sonderprogramm können Knoten und Einmündungen gesichert, Führungen für den Radverkehr an verkehrswichtigen Straßen (einschl. Überquerungshilfen) eingerichtet werden, Tempo 30-Straßen und Fahrradstraßen ausgewiesen und Wegweisung und Signalregelungen geschaffen werden. 1,6 Mrd. DM wurden in Nordrhein-Westfalen zwischen 1978 und 1992 ausgegeben; dabei wurden rund 3000 km Radwege innerorts und 2000 km Radwege außerorts gebaut.

Broschüre: "Radverkehrskonzeption für Nordrhein-Westfalen", Hg. Ministerium für Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1994.


Der Forschungsdienst Fahrrad des ADFC berichtete bis 1999 14-tägig über Verkehrswissenschaft und Fahrradpolitik. Vielen Dank an die Herausgeber Tilman Bracher und Mattias Doffing und an Elmar Steinbach, der die FDFs ins Internet gebracht hat.

Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com


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