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ForschungsDienst Fahrrad


FDF 221 - 09.07.1994

STADTPLANUNGSAMT KOPENHAGEN:

DAS FAHRRAD ALS VERKEHRSMITTEL ZUR ARBEIT (BÜRO)

In Kopenhagen radeln 30% per Fahrrad ins Büro - oft mehr als 10 km

Wichtigstes Ergebnis: 30 % der in Kopenhagen beschäftigten Angestellten kommen mit dem Fahrrad ins Büro. Bei den Männern fahren 35%, bei den Frauen 26% Rad. 20% legen Entfernungen von mehr als 10 km zurück. Wichtigster Grund der Fahrradnutzer: es geht "schnell". Für die meisten Nichtnutzer ist der Weg "zu weit".

Zum Inhalt: Vom Stadtplanungsamt Kopenhagen wurden im Jahr 1989 insgesamt 3250 Mitarbeiter aus neun Einrichtungen danach befragt, wie sie am Befragungstag ins Büro gekommen waren. Die Befragungen wurden teilweise im Sommer und teils im Winter durchgeführt. Beantwortet wurden 62% der verteilten Fragebögen.

30% kamen mit dem Fahrrad ins Büro. Ebenfalls 30% kamen als Fahrer oder Mitfahrer in einem Kraftfahrzeug, und 37% mit Zug oder Bus (Tab.1, S.6). Männer benutzen Fahrräder und Kraftfahrzeuge häufiger als Frauen (Fahrradanteil Männer 35%, Frauen 26%; Kfz-Anteil Männer 31%, Frauen 29%). Der öffentliche Verkehr dagegen hat in Kopenhagen im Berufsverkehr bei Frauen größere Bedeutung als bei Männern (Männer 29%, Frauen 42%).

50% der Radfahrten waren weiter als 6 km, 20% sogar weiter als 10 km. Männer legen mit dem Fahrrad größere Entfernungen zurückgelegt (50% ihrer Fahradfahrten waren weiter als 7 km) als Frauen (50% weiter als 5 km).

Die Radfahrer wurden nach dem wichtigsten Grund für die Fahrradnutzung befragt. 34% antworteten "schnell", 30% "zur Bewegung", 20% "bequem" und 9% "preiswert". Bei Frauen war "schnell" sogar für 37% der wichtigste Grund. Auch bei den jüngeren Befragten (unter 45 Jahre) dominiert "schnell" als wichtigster Grund, bei den Älteren die "Bewegung".

Die meisten Nichtradfahrer antworteten auf die Frage, warum sie nicht radfahren, der Weg sei "zu weit" (54%). Andere Gründe, z.B. zu gefährlich (7%), dauert zu lange (6%) wurden weit seltener angegeben. 9% gaben an, sie bräuchten ihr Auto bei der Arbeit oder unterwegs. 51% der Nichtradfahrer gaben an, sie würden auch aufs Fahrrad umsteigen, wenn der Weg nicht so weit wäre. Mautgebühren fürs Autofahren (genannt waren 6 Kronen Zufahrtsgebühr in die Innenstadt) oder um 50% verteuerte öffentliche Verkehrsmittel dagegen wären kaum Gründe zum Umsteigen aufs Fahrrad.

Bericht: "Cyklen som transportmiddel til arbejde (kontor) - en spørgeskemaundersøgelse" [in dänisch: Fahrrad als Verkehrsmittel zur Arbeit (Büro)] vom Stadtplanungsamt Kopenhagen, Amt für Verkehr [stadtsingeniørens direktorat. vejkontoret], August 1989.


Der Forschungsdienst Fahrrad des ADFC berichtete bis 1999 14-tägig über Verkehrswissenschaft und Fahrradpolitik. Vielen Dank an die Herausgeber Tilman Bracher und Mattias Doffing und an Elmar Steinbach, der die FDFs ins Internet gebracht hat.

Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com


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