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ForschungsDienst Fahrrad


FDF 153 - 02.11.1991

BUNDESVERKEHRSMINISTERIUM (Hg.): FAHRRADFAHREN IN DER STADT - ZUSAMMENFASSENDE AUSWERTUNG VON FORSCHUNGSARBEITEN ZUM FAHRRADVERKEHR IN DER STADT

Forschung dokumentiert Potentiale im städtischen Fahrradverkehr

Wichtigstes Ergebnis: Ein Überblick über die in den vergangenen zehn Jahren in Forschungsprogrammen durchgeführten Untersuchungen zum Radverkehr in der Stadt zeigt, daß für den Fahrradverkehr erhebliche Potentiale erschlossen werden können. Neben der Qualität des Radverkehrsangebots beeinflussen subjektive Faktoren und die Einflüsse durch den Autoverkehr die Fahrradnutzung.

Zum Inhalt: Forschungsvorhaben zur "fahrradfreundlichen Stadt" und "flächenhaften Verkehrsberuhigung", das Forschungsprogramm "Unfall- und Sicherheitsforschung Verkehr" und viele regionale und lokale Untersuchungen liefern neue Erkenntnisse zum Radverkehr. Dies zeigt eine von den Büros BiS, IVU und SNV im Auftrag des Bundesministers für Verkehr erstellte zusammenfassende Auswertung von Forschungsarbeiten zum Radverkehr in der Stadt.

In zahlreichen Untersuchungen wurden bislang Daten zur Fahrradnutzung und den Potentialen erhoben. Einfluß haben Siedlungsstruktur und innerstädtische Entfernungsverteilungen, das Radverkehrsangebot und der Autoverkehr. Weitere Faktoren sind u.a. Fahrradbestand und Kfz-Besitz, Einstellung/Image, Topographie und Wetter. Leichtigkeit und Umwegfreiheit für Radfahrer sind wichtige Bedingungen für den Erfolg der Fahrradförderung. Maßnahmen zur (flächenhaften) Verkehrsberuhigung fördern die subjektive Bereitschaft zum Radfahren. Bei Restriktionen für den Kfz-Verkehr wechseln umsteigende Autofahrer in hohem Maße zum Fahrrad.

Zu den Defiziten im Fahrradverkehrssystem gehören neben attraktiven Angeboten zur Verknüpfung von Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln auch die Fahrzeugtechnik. Im Hinblick auf Komfort (z.B. Federung), Witterungsschutz, Gepäcktransport und Diebstahlschutz fehlen noch attraktive Lösungen.

Neue Forschungsergebnisse zur Infrastruktur zeigen, daß insbesondere die Führung des Radverkehrs auf Radwegen insbesondere an Knotenpunkten noch nicht befriedigend gelöst werden kann, und Radfahrstreifen und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen zu günstigen Radverkehrsbedingungen führen können.

Weitere Überschriften der thematisch bislang umfassendsten Publikation ausdem Bundesverkehrsministerium zum Radverkehr: Finanzierung, Technik und Service und wirtschaftliche und soziale Bedeutung.

Dokumentation: "Fahrradfahren in der Stadt - Zusammenfassende Auswertung von Forschungsarbeiten zum Fahrradverkehr in der Stadt" von Hans-Jörg Thiemann, Tilman Bracher, Helmut Luda u.a.. Hg. Bundesminister für Verkehr, Schriftenreihe Forschung Stadtverkehr Reihe Auswertungen, Bd. A7, Bonn 1991.

Autoren: Hans-Jörg Thiemann, BiS Büro für integrierte Stadt- und Verkehrsplanung, Mauritiußteinweg 7, W-5000 Köln 1, Tel. 0221/214454; Tilman Bracher, IVU Gesellschaft für Informationsverarbeitung, Verkehrsberatung und angewandte Unternehmensforschung mbH, Bundesallee 129, W-1000 Berlin 41, Tel. 030/850 006-0; Helmut Luda, SNV Studiengesellschaft Nahverkehr mbH, Brüderstr. 53, W-5060 Bergisch Gladbach 1, Tel. 02204/4629.

Bezugsquelle: Bundesministerium für Verkehr, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Robert-Schuman-Platz 1, W-5300 Bonn 1 (kostenlos).


Der Forschungsdienst Fahrrad des ADFC berichtete bis 1999 14-tägig über Verkehrswissenschaft und Fahrradpolitik. Vielen Dank an die Herausgeber Tilman Bracher und Mattias Doffing und an Elmar Steinbach, der die FDFs ins Internet gebracht hat.

Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com


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