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ForschungsDienst Fahrrad


FDF 148 - 24.08.1991

BUNDESKRIMINALAMT (Hg.): FAHRZEUGDELIKTE. AUSZUG AUS DER POLIZEILICHEN KRIMINALSTATISTIK 1990

Fahrräder für 163 Millionen DM gestohlen Polizei klärt nur 10% der Fahrraddiebstähle auf

Wichtigstes Ergebnis: Wesentlich geringer als bei Autodiebstählen, die zu 31% aufgeklärt werden, liegt die knapp 10%ige Aufklärungsquote der Polizei bei Fahrraddiebstählen. Die Schäden durch Fahrradklau in den Altbundesländern summieren sich 1990 auf 163 Millionen DM. Während die Polizei in Krefeld noch 27% aller Fahrraddiebstähle aufgeklärt hatte, kamen Diebe in Mainz und Bremen besonders häufig unerkannt davon.

Zum Inhalt: Unter den 1,4 Millionen Fahrzeugdelikten des Jahres 1990 liegt die Zahl der Diebstähle von 357.000 Fahrrädern hinter den Autoeinbrüchen ("Diebstahl in/aus Kraftfahrzeugen") an zweiter Stelle. Im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil werden Fahrräder in Städten ab 20.000 Einwohnern überdurchschnittlich häufig als gestohlen gemeldet (Tab.1).

Während es der Polizei gelingt, fast 31% aller Autodiebstähle aufzuklären, weist die Aufklärungsquote bei Fahrrädern den schlechtesten Wert aller Fahrzeugdelikte auf und liegt - bei abnehmender Tendenz - unter 10% (Tab.2). Typische Tätergruppen zeigen sich bei Betrachtung der Sozialstruktur. Die meisten tatverdächtigen Fahrraddiebe sind jünger als 21. Die Gruppe der Jugendlichen (14-18 Jahre) weist 28,7% und die 18- 21jährigen 17,2% auf. 93% der für den Diebstahl von Fahrrädern Tatverdächtigen sind männlich (Tab.3).

Der Wert der Fahrraddiebstähle, einzeln meistens Schäden zwischen 100 und 1000 DM, addiert sich 1990 auf eine Gesamtschadenßumme von 163 Millionen DM (Tab.4). Dabei bestehen sich auch regional erhebliche Unterschiede (Tab.5). Hochburgen der Fahrraddiebe sind Hamburg mit 18.000 gestohlen gemeldeten Fahrrädern und Berlin (17.000). Die höchsten Aufklärungsquoten (Altbundesländer, ab 200.000 Einwohner) haben Krefeld (27%) und Bonn (22%); die erfolgloseste Polizei Mainz (Aufklärung 2,9%) und Bremen (3,1%).

Statistik: Fahrzeugdelikte. Auszug aus der Polizeilichen Kriminalstatistik 1990, herausgegeben vom Bundeskriminalamt Kl 12 am 17. Mai 1991.

Anschrift: BKA Bundeskriminalamt, Postfach 1820, Thärstraße 11, W-6200 Wiesbaden, Tel. 0611-55-4253.


Der Forschungsdienst Fahrrad des ADFC berichtete bis 1999 14-tägig über Verkehrswissenschaft und Fahrradpolitik. Vielen Dank an die Herausgeber Tilman Bracher und Mattias Doffing und an Elmar Steinbach, der die FDFs ins Internet gebracht hat.

Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com


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