ADFC FDF-Archiv

ForschungsDienst Fahrrad


FDF 143 - 15.06.1991

UPI-INSTITUT: ÖKOLOGISCHE UND SOZIALE KOSTEN DER UMWELTBELASTUNG IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND IM JAHR 1989

Fast die Hälfte der ungedeckten Umweltschäden entstehen im Verkehr

Wichtigstes Ergebnis: Fast die Hälfte aller ungedeckten Umweltschäden in den alten Bundesländern werden nach einer Untersuchung des UPI-Instituts über die ökologischen und sozialen Kosten der Umweltbelastung von Pkw- und Lkw-Verkehr verursacht.

Zum Inhalt: Übereinstimmend zeigen bisherige Untersuchungen über ökologische und soziale Kosten der Umweltbelastungen, daß ein erheblicher Teil der Schäden nicht von ihren Verursachern getragen wird. Dies ergab eine zusammenfassende Auswertung des Heidelberger UPI-Instituts zu den Kosten, die Betroffene zur Reparatur oder in Form von Qualitätsverlusten für Belastungen tragen, die sie nicht selbst verursacht haben. Dazu gehören auch Krankheiten durch Umweltbelastungen oder Lebenszeitverlust durch Unfälle.

Weil sich ökologische und soziale Kosten in den heutigen (Markt-)Preisen nicht widerspiegeln, führt dies zu schwerwiegenden Fehlsteuerungen der Marktwirtschaft. Eine Berechnung quantifizierbarer Faktoren für 1989 für die alten Bundesländer (Tab. 5-1/Tab. 5-2) ergibt von Verursachern nicht gedeckte Umweltschäden (externe Kosten) in Höhe von 475 Mrd. DM, d.h. 7670 DM pro Jahr und Kopf der Bevölkerung.

Tab. 5-4 zeigt, daß besonders der Verkehrssektor hohe externe Kosten verursacht. Umgerechnet auf die Bevölkerung subventioniert jeder Einwohner den Pkw-Verkehr jährlich mit 3.020 DM und den Lkw-Verkehr mit 680 DM. Marktwirtschaftliche Benzinpreise, in denen die Gesamtkosten des Kfz Verkehrs durch Internalisierung der externen Kosten nach dem Verursacherprinzip enthalten sind, könnten mit einer Erhöhung der Mineralölsteuer um 4,50 DM/Liter auf einen Benzinpreis von rund 5,70 DM erreicht werden.

Bericht: "Ökologische und soziale Kosten der Umweltbelastung in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1989" UPI Umwelt- und Prognose Institut Heidelberg e.V.. UPI-Bericht Nr. 20, 1991.

Bezugsquelle: UPI-Institut, Handschuhsheimer Landstr. 118a, W-6900 Heidelberg, Tel. 06221/473500. Preis 20 DM zzgl. 2 DM Versandkosten.


Der Forschungsdienst Fahrrad des ADFC berichtete bis 1999 14-tägig über Verkehrswissenschaft und Fahrradpolitik. Vielen Dank an die Herausgeber Tilman Bracher und Mattias Doffing und an Elmar Steinbach, der die FDFs ins Internet gebracht hat.

Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com


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