ADFC FDF-Archiv

ForschungsDienst Fahrrad


FDF 142 - 01.06.1991

NIELS JENSEN (Hg.): VELO CITY '89 PROCEEDINGS

Fahrradinfrastruktur auch aus dem EG-Regionalfonds finanzierbar

Wichtigstes Ergebnis: Radfahren kann bei geeigneter Förderung zur Alternative zum Autofahren werden. Diese aus Umweltschutzgründen wünschenswerte Entwicklung wurde auf der Velo City '89 sowohl für die hoch motorisierten Industrieländer diskutiert, als auch für die Dritte Welt, wo Politiker und Verkehrsplaner vom Autoverkehr träumen. Auch die EG ist bereit, über Zuschüsse aus dem Regionalfonds Verbesserungen der Fahrradinfrastruktur zu finanzieren.

Zum Inhalt: Die rund sechzig Beiträge zur Internationalen Radverkehrskonferenz Velo City '89 vom 21.-23. August 1989 in Kopenhagen wurden mittlerweile in einem Tagungsband veröffentlicht. Die meisten Referate (siehe Anlage) beschäftigen sich mit der aus Umweltsicht notwendigen Fahrradnutzung in Industrieländern und der Dritten Welt. Beispiele aus Dänemark dokumentieren überzeugend, daß das Fahrrad bedeutendes Verkehrsmittel werden bzw. bleiben kann, wenn ihm ein hoher Stellenwert in Verkehrspolitik und -planung eingeräumt wird.

Eine Voraussetzung zur Steigerung der Fahrradnutzung ist eine besonders positive Einstellung zum Radfahren im Gegensatz zum Autofahren. Während das Fahrrad in vielen Industrieländern zwar ein positives Image hat, ist Bürgern und Politikern es als Verkehrsmittel und Alternative zum Auto und zum öffentlichen Verkehr oft nicht im Bewußtsein. Zu so einer fahrradfreundlichen Einstellung kann nicht nur Werbung beitragen, sondern auch eine Infrastruktur, die das Sicherheitsgefühl der Radfahrer verbessert. In gering motorisierten Ländern, wo das Auto als Symbol des Fortschritts gilt und das Fahrrad von Politikern und Planern vergessen wird, muß dagegen vor allem das Image des Fahrrads verbessert werden.

Nach Ansicht von EG-Kommißar Karel van Miert sollte das Fahrrad aus Umweltschutzgründen auch durch die Europäischen Gemeinschaften stärker unterstützt werden. Der EG stehen für Projekte zugunsten der Radfahrer Mittel aus dem Regionalfonds zur Verfügung, die von den jeweiligen Staaten für Zuschüsse zu Infrastruktur und Verkehr beantragt und daher zunächst auch regional bzw. national unterstützt werden müssen.

Konferenzband: "Velo City '89 Proceedings" (engl.), Referate der Velo City-Konferenz v. 21.f 23.8.89 in Kopenhagen. Hg. Niels Jensen. Gemeinsame Konferenz der TU Dänemark, Lyngby, des Dansk Cyklist Forbund und der European Cyclists Federation, Strasbourg. ISBN 87-88277-53-4. Kopenhagen 1990.

Bezugsquelle: Bezug zum Preis von 100 DKK incl. Porto beim Dansk Cyklist Forbund, Kjeld Langes Gade 14, DK-1367 Kopenhagen K.


Der Forschungsdienst Fahrrad des ADFC berichtete bis 1999 14-tägig über Verkehrswissenschaft und Fahrradpolitik. Vielen Dank an die Herausgeber Tilman Bracher und Mattias Doffing und an Elmar Steinbach, der die FDFs ins Internet gebracht hat.

Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com


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