ADFC FDF-Archiv

ForschungsDienst Fahrrad


FDF 123 - 01.09.1990

DANKMAR ALRUTZ, HANS W. FECHTEL, JULIANE KRAUSE: DOKUMENTATION ZUR SICHERUNG DES FAHRRADVERKEHRS

Beispielsammlung dokumentiert Planungsvielfalt beim Radverkehr

Wichtigstes Ergebnis: Radfahrer können in der Gegenrichtung von Einbahnstraßen, auf gemeinsamen Rad-/Busspuren, über bevorrechtigte und signalisierte Radwegekreuzungen und in Fußgängerzonen sicher und attraktiv geführt werden. Dies dokumentiert eine umfassende Beispielsammlung der Kölner Bundesanstalt für Straßenwesen.

Zum Inhalt: Die für die Bundesanstalt für Straßenwesen durchgeführte Beispielsammlung gibt die wohl bislang umfangreichste Dokumentation zur Radverkehrsplanung (Stand 1987). 632 Seiten enthalten neben einem umfassenden Teil über die Praxis der Bundesrepublik Deutschland Erfahrungen aus den Niederlanden, Dänemark, Schweden, der Schweiz, Österreich, England und den USA.

Beispiele unkomplizierter Lösungen bei der Zulassung von Radverkehr in der Gegenrichtung von Einbahnstraßen aus Dänemark, England, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz zeigen, daß Radfahrer auch ohne großen baulichen Aufwand sicher entgegen der Einbahnrichtung geführt werden können.

Von Radfahrern und Bussen gemeinsam genutzte Busspuren oder Fahrradstraßen werden aus England, Dänemark, USA, Hildesheim, Siegen, Hanau, Hannover und Erlangen dokumentiert. Berichtet werden *überwiegend positive* Erfahrungen; für gemeinsame Bus-/Radspuren werden Fahrstreifenbreiten über 3,50 m und Bus-frequenzen von nicht wesentlich mehr als 20 Busse/Spitzenstunde empfohlen.

In den Niederlanden konnte mit eigenen konfliktfreien Lichtsignal-Phasen für Radfahrer die Zahl der Unfälle zwischen abbiegenden Kraftfahrern und Geradeaus-Radfahrern deutlich reduziert werden. Der Rückgang wird allerdings z.T. durch schwere Unfälle bei Rotlichtvergehen kompensiert; sie entstehen, weil verlängerte Ampelumläufe zu zusätzlichen Wartezeiten führen, die für Radfahrer teilweise nicht mehr akzeptabel sind.

Eine bevorrechtigte Radwegkreuzung (Hannover) und eine Ludwigsburger Verkehrsampel mit Radfahrer-"Dauergrün" zeigen, wie die Umkehrung des üblichen Kfz-Vorrangs möglich ist. Die im Zuge einer wichtigen Ludwigsburger Radverkehrsverbindung querenden Fahrzeuge haben normalerweise "Dauerrot" und erhalten nur noch auf Anforderung "Grün".

Dokumentation: "Dokumentation zur Sicherung des Fahrradverkehrs" von D. Alrutz, H.W. Fechtel und J. Krause Hrsg. Bundesanstalt für Straßenwesen, Reihe Unfall- und Sicherheitsforschung Straßenverkehr Bd. 74. Bergisch Gladbach 1989, ISBN 3-88314-892-X (Preis 70,50 DM).

Anschriften: Dipl.-Ing. Dankmar Alrutz, Planungsgemeinschaft Verkehr Große Barlinge 72a, 3000 Hannover 1, Tel. 0511/880537; Dipl.-Ing. Hans W. Fechtel, Dipl.-Ing. Juliane Krause, PLAN + RAT, Parkstr. 7, 3300 Braunschweig, Tel. 0531/335120; Wirtschaftsverlag NW Verlag Neue Wissenschaften Postfach 10 11 10, 2850 Bremerhaven 1 (Bezugsquelle)


Der Forschungsdienst Fahrrad des ADFC berichtete bis 1999 14-tägig über Verkehrswissenschaft und Fahrradpolitik. Vielen Dank an die Herausgeber Tilman Bracher und Mattias Doffing und an Elmar Steinbach, der die FDFs ins Internet gebracht hat.

Seit Mitte 1999 ist der Forschungsdienst Fahrrad eingestellt. Er wurde durch den Bicycle Research Report ersetzt, der beim ECF (www.ecf.com) abonniert werden kann. werden kann. European Cyclists' Federation ECF - Rue de Londres 15 (b. 3) - B-1050 Brussels - Phone: +32-2-512 98 27 - Fax: +32-2-511 52 24, e-mail: office@ecf.com


Webtechnik: Heiner.Schorn@informatik.umu.se   FDF-HomePage http://www-2.informatik.umu.se/adfc/fdf/